Systemboden (SYSBO)

 

Systemböden (SYSBO) sind Installationssysteme in der Bodenebene. Man unterscheidet zwischen Hohlböden und Doppelböden. Durch variable Elemente ist der Hohlraum für die Wartung und Nachrüstung jederzeit ohne Probleme zugänglich. So kann bei einer Nutzungsänderung des Objekt den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden.

Der Hohlboden ist ein tragfähiges Bodensystem, das zu Installationszwecken ebenso geeignet ist wie zur Applikation von Bodenbelägen. Es gibt verschiedene Herstellungsarten, z. B. monolithisch, mehrschichtig, mit Estrich als Tragschicht, in Trockenbauweise und mit verschiedenen Stützenverfahren.

Oft werden die Systeme auch innerhalb eines Gebäudes miteinander kombiniert, z. B. mit Doppelböden in Bereichen mit einer hohen Installationsdichte (Flure) und mit kostengünstigeren Hohlraumböden in Bereichen mit geringerer Versorgungsdichte (kleine Büros). In Bürogebäuden und Großraumbüros gehört ein Systemboden (SYSBO) heute zum Standard. In Neubauten werden bereits bei der Erstausstattung Systemböden geplant und eingebaut.

Die Installationen für Computertechnik und Telekommunikation sowie spezielle technische Anwendungen machen es erforderlich, dass Funktionsabläufe in Produktionen und Verwaltungen oft in kurzen Abständen verändert oder angepasst werden müssen. Besonders Veränderungen oder Ergänzungen bei Elektroinstallationen sind regelmäßig und zeitnah erforderlich. Auch Deckenkonstruktionen sind möglich.

Das Aufbauprinzip eines Doppelbodens ist einmal das Doppelbodenelement, bestehend aus der Doppelbodenplatte (mit oder ohne Bodenbelag) und der Unterkonstruktion. Die Unterkonstruktion besteht aus 4 Stützen und einem Auflageelement bzw. der Stützenkopfauflage. Teilweise gehören auch Doppelbodenrasterstäbe dazu.
 


Grundlage für die Verlegung beider Systemböden bilden die ATV Hohlboden- und Doppelbodenarbeiten. Diese ATV (Allgemeine Technische Vertragsbedingungen) entspricht den Verlegenormen im Fußbodenbereich.
 

Belastungsklassen von ATV Systemböden:

  • Klasse 1 Systemböden (Büros mit geringer Frequentierung, d. h. wenig Menschen laufen darüber und ohne Flure)

  • Klasse 2 Systemböden (Standard-Bürobereiche
  • Klasse 3 Systemböden (Büroräume mit erhöhter statischer Belastung wie z. B. Hörsäle oder Schulungsräume
  • Klasse 5 Systemböden (Industrieböden mit leichtem Betrieb, Bibliotheken, Lagerräume mit leichter Nutzung)
  • Klasse 6 Systemböden (Böden mit Flurförderfahrzeugbetrieb, Industrie- und Werkstattböden, Tresorräume)